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Bautagebuch Logistikzentrum Walsrode

Zwischen Chaos, Kronleuchter und KI-Visionen

Alexander Hewel beschreibt die Bedeutung des Projekts in seinem Bautagebuch, das er über die gesamte Laufzeit des Projekts auf LinkedIn gepostet hatte:

Zwei Jahre Bauzeit, unzählige Herausforderungen, ein Kronleuchter in einer Industriehalle und das Ziel, eine der modernsten Logistikimmobilien Deutschlands zu erschaffen. Alexander Hewel fasst zusammen:

„Vor uns liegen herausfordernde Monate, doch mit einem tollen Team und Partnern werden wir eines der besten und nachhaltigsten Logistikzentren entwickeln!“

Das Bautagebuch Logistikzentrum Walsrode ist kein gewöhnlicher Rückblick, sondern ein Blick hinter die Kulissen eines Projekts, das Maßstäbe setzt: ökologisch, technologisch und organisatorisch.

Startschuss für das Logistikzentrum Walsrode: Grundsteinlegung und Vision

Die Grundsteinlegung am 07.11.2023 markierte den offiziellen Auftakt. Gemeinsam mit Projektpartnern, dem Mieter BW Bekleidungsmanagement GmbH und dem Generalunternehmer Ten Brinke wurde auf der perfekt vorbereiteten Baustelle gefeiert. Hewel kommentiert:

„Ein Tag zum Feiern! Unsere heutige Grundsteinlegung in Walsrode wird uns allen als tolles Ereignis im Gedächtnis bleiben!“

Rohbauphase: Hallenbau und Mittelbau

Nach der Grundsteinlegung des Logistikzentrum Walsrode nahm der Rohbau schnell Fahrt auf. Die Hallen 3+4, konzipiert für hohe Lagerverdichtung, standen bereits kurz vor Fertigstellung, während der Mittelbau mit Bürogeschossen im Hochbau war. Hewel erklärt, wie die Projektentwicklung anders läuft:
„Wir befassen uns bereits im Vorfeld mit möglichen Nutzungsszenarien und entwickeln ein Gebäude mit dem Prinzip ‚…von Innen nach Außen‘!“

Parallel wurden die technischen Grundlagen gelegt: Dacheindichtungen, Sprinkleranlagen und die ersten Installationen der Gebäudeausstattung. Hewel ergänzt:
„Neben einem Shuttle-Lager für die Kartonlagerung arbeiten wir an der Fördertechnikauslegung und den Sorterprozessen – die Produktivität und Effizienz ist hierbei maßgeblich.“

Trotz wetterbedingter Herausforderungen, von Hochwasser bis zu kalten Wintertagen, blieb der Zeitplan intakt, so Alexander Hewel „Dennoch ist nach der heutigen Begehung bereits weiterer Fortschritt sichtbar und die Hallenabschnitte kommen sehr gut voran!“

„Baubegehung auf der Baustelle in Walsrode, hinter mir sieht man das Hauptgebäude, Mittelteil, wo nachher der gesamte Logistikumschlag stattfindet. Wir haben die letzten zwei Monate Bauzeit, das heißt für uns Vorbereitung zur Abnahme, weil klar ist, ein Gebäude mit knapp 60.000 Quadratmetern kann nicht an einem Tag abgenommen werden, sondern es bedarf Vorbereitung, ordentliche Projektplanung und frühzeitige Gespräche mit allen Parteien, damit hier alles reibungslos übergeben werden kann. Das machen wir natürlich bei jedem Wetter, ob Wind, ob Regen, ob Sonne, das ist Baustelle.“, so Mathieu Meyer, Head of Consulting @Kellergroup.

Innenausbau im Logistikzentrum Walsrode: Moderne Büro- und Arbeitswelten

Mit dem Abschluss des Rohbaus startete der Ausbau der Büro- und Verwaltungsbereiche. Moderne, flexible Arbeitswelten nahmen Gestalt an: Bodenbeläge, Türen, Beleuchtung und Sozialräume wurden final ausgestattet. Hewel: „Die finalen Innenausbauten laufen, moderne, flexible Arbeitswelten nehmen Gestalt an.“

Bei einer Vorbegehung der Büroräume zeigte sich der hohe Ausbaustandard: Heiz-Kühldecken, LED-Beleuchtung sowie Echtholzverkleidungen rund um die Fenster prägen das Bild. Auch die großflächige Verglasung zwischen den Büros sorgt für Transparenz, Offenheit und viel Tageslicht. Damit entsteht nicht nur eine angenehme Arbeitsatmosphäre, sondern auch ein Büro, das die Mitarbeitenden gerne nutzen. Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, die so attraktiv ist, dass Anwesenheit selbstverständlich wird, ganz ohne strenge Homeoffice-Regelungen.

Nachhaltigkeit & Energieversorgung

Ein Herzstück des Projekts ist die Nachhaltigkeit. Die Kellergroup strebt für das Logistikzentrum die DGNB Platin-Zertifizierung an. Hewel erklärt: „Wir sind besonders stolz auf unser Streben zur DGNB Platin-Zertifizierung, großflächige Photovoltaikanlage und modernste Automatisierung.

Bautagebuch Auszug von Mathieu Meyer:
„Heute vom Dach. Hinter mir sieht man die Dachfläche, ca. 20.000 Quadratmeter, auf denen aktuell die PV-Anlage installiert wird. Man sieht schon die Unterkonstruktion mit dem Gewicht zur Beschwerung. Aktuell werden die Kabel verlegt. Erste Kabelinnen sind schon erkennbar.
Das ist der erste Teil der PV-Anlage, die nachher sage und schreibe 3,5 Megawatt Leistung an Tagen wie heute leisten wird und damit das Gebäude nahezu vollständig mit eigenem Strom versorgen kann, sodass hier eine Intralogistikanlage und ein Gebäude laufen, die zumindest an schönen Tagen keinen Strom aus dem Netz macht.“

Auch die Teichanlage auf dem Außengelände ist Teil der grünen Philosophie: „Die große Teichanlage wächst – und vielleicht entsteht hier bald eine Joggingstrecke für alle Sportlichen im Team!“

Besondere Lichtmomente: Ein Kronleuchter im Logistikzentrum Walsrode

Kurz vor der Übergabe kam es zu einer kleinen, charmanten Anekdote: Die geplante Beleuchtung der Halle wurde nicht rechtzeitig geliefert. Dino Bolic berichtet:

„Da unsere geplante Hallenbeleuchtung nicht rechtzeitig geliefert wurde, haben wir kurzerhand einen Kronleuchter besorgt und aufgehängt. Völlig untypisch für eine Industriehalle – aber temporär, witzig und zeigt, wie flexibel und lösungsorientiert unser Team arbeitet.“ 😎

Technische Gewerke & Intralogistik

Die Integration modernster Technologie war von Beginn an zentral. „Intralogistik first“ lautete die Devise – das Gebäude soll unterschiedlichste Nutzungsszenarien abbilden und maximale Drittverwendungsfähigkeit ermöglichen.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Industrieverglasung. Mit ihr lassen sich großflächige Glasfassaden zu einem wirtschaftlich vertretbaren Preis realisieren. Da die Konstruktion aus U-Profilen besteht, entsteht in der Mitte ein Hohlraum, der zunächst nicht den Anforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizienten nach DGNB- oder GEG-Standards entspricht. Um dies zu lösen, wird ein lichtdurchlässiger Dämmstoff eingesetzt, der den U-Wert verbessert und damit die Zulassung für ein DGNB-Platin-zertifiziertes Gebäude ermöglicht. Wichtig ist hierbei eine präzise Ausführung, insbesondere bei den Stoßstellen: Nur mit dem richtigen Pressdruck bleibt die Konstruktion dauerhaft stabil und vermeidet ungedämmte Streifen.

Die Lösung sorgt nicht nur für eine energieeffiziente Gebäudehülle, sondern auch für helle Arbeitsbereiche und eine angenehme Atmosphäre – ein spürbarer Mehrwert in einer modernen Logistikimmobilie.

Fazit: Das Logistikzentrum Walsrode als Vorzeigeprojekt

Die Kombination aus strategischer Planung, technischer Exzellenz, Nachhaltigkeit, Teamgeist – und ja, sogar einem Kronleuchter – macht das Logistikzentrum Walsrode zu einem Vorzeigeprojekt: nicht nur für Niedersachsen, sondern für ganz Deutschland.